Fortbildung der Kommandanten und Stellvertreter in Selb

Zum vierten Mal fand in Selb eine Fortbildung der Kommandanten und Stellvertreter aus dem Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge statt. Höhepunkt war ein mehrstündiger Vortrag von Dr. Markus Pulm zum Thema "Falsche Taktik - große Schäden".   KBR Gerhard Bergmann begrüßte die fast vollständig erschienenen Kommandanten mit ihren Stellvertretern in der Bognerschule in Selb.  Um den Vortrag von Dr. Pulm auch in die Ausbildung mit einfließen zu lassen, waren die Atemschutzausbilder und -helfer der FF Marktredwitz eingeladen. Grußworte sprachen der Stellvertreter des Landrates, Horst Weidner, und Dr. Hermann Friedl, 2. Bürgermeister der Stadt Selb. Das THW Selb sorgte für die Verpflegung. Herr Tischer von der Kreisverkehrswacht Lichtenfels e.V. zeigte eingangs eine preisgekrönte DVD mit dem Titel "Ausgeträumt", in der die Folgen eines Unfalles bei einer Fahrt unter Drogen- und Alkoholeinfluss gezeigt wurden und welche Schicksale auf beiden Seiten, bei Opfer und Täter, damit verbunden sind. Fachbereichsleiter Klaus Huber stellte die geänderten Richtlinien zu den Leistungsprüfungen "Hilfeleistungseinsatz" und "Löscheinsatz" zum 01.04.2010 vor.   Der Höhepunkt der Fortbildungsveranstaltung war der Vortrag von Dr. Markus Pulm, Brandoberrat bei der BF Karlsruhe, in dem er die Frage aufwarf, ob es sein muss, dass ein Schaden durch einen Einsatz der Feuerwehr wesentlich vergrößert wird. Beispielsweise, wenn Rauchschutztüren bis zum Eintreffen der Feuerwehr ihren Zweck erfüllen und dann durch Vorgehen des Angriffstrupps außer Kraft gesetzt werden, so dass in der Folge große Rauch- und Rußschäden in bisher sauberen Bereichen entstehen.   Anhand der beiden Thesen "Die Tätigkeit der Feuerwehr hat Einfluss auf das Brandgeschehen" und "Viele Schäden sind vermeidbar" zeigte er Fehler bei taktischen Überlegungen und der praktischen Anwendung auf und wie diese durch Sensibilisierung der Einsatzkräfte und Änderungen bei der Einsatztaktik vemieden werden können.   Schon in der ersten einfachen Feststellung "In fremden Wohnungen sollten wir uns so verhalten, wie in unserer eigenen" regte er zum Überdenken der Feuerwehrarbeit genauso an, wie mit der Feststellung, dass Bewohner eines Hauses erst durch Maßnahmen der Feuerwehr in Gefahr geraten können. Bei einer "Kundenorientierung" der Feuerwehr sollten Nutzungsausfälle im privaten und gewerblichen Bereich bedacht werden. Eine einfache "Bilanzierung" kann zu einer anderen taktischen Bewertung eines Feuerwehreinsatzes werden. Der Vorteil der Stabilisierung einer Einsatzsituation kann möglicherweise höher bewertet werden als schnelles Angreifen. In Blick auf Öffentlichkeit und Presse stellte er klar, dass ein Einsatz nicht gut "aussehen" muss, sondern, das, was war machen, muss gut sein. In eine kurze Pause gab er die Frage zur Diskussion, ob in einem Einsatzfall Brandbekämpfung oder Menschenrettung befohlen werden muss. Er zeigte anschließend Beispiele, wo der Vorrang der Menschenrettung Grenzen haben kann.   Während Dr. Pulm im ersten Teil des Vortrages Schwächen aufzeigte und Fehler ansprach, erläuterte er im zweiten Teil alternative Zugangsmöglichkeiten und einfache, aber wirkungsvolle, Änderungen beim Vorgehen eines Angriffstrupps.   Dr. Pulm entließ die Zuhörer mit dem Überdenken ihres bisherigen Handelns und gab alternative Lösungsansätze mit auf den Weg. Der Vortrag wurde nachdenklich und begeistert aufgenommen.

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