Geschichte 1945 - 1961

1945 Die wertvollen Feuerlöschgeräte konnten bei Kriegsende gerettet werden. Das ist das Verdienst des Kommandos und von Oberbürgermeister Dr. Hirschmann. Ein in den letzten Kriegstagen ergangener Befehl, wonach alle Fahrzeuge beim Näherrücken der Front nach Süden abzuziehen waren, wurde keine Folge geleistet. Man handelte entgegen dieser Anordnung und wartete mit allen automobilen Fahrzeugen im Wald bei Thölau und dem späteren Caritasheim (heute: SeniVita) verborgen das Kriegsende ab.

Nach Einmarsch der amerikanischen Truppen am 20. April kehrten alle Fahrzeuge wohlbehalten in das Feuerwehrdepot zurück. Hernach wurde allerdings die Wehr auf Befehl der Militärregierung wie alle anderen Organisationen und Vereine aufgelöst. 

Im Amtsblatt der Stadt vom 29. September erschien ein Aufruf und am 2. Oktober trafen sich 50 der alten, treuen Feuerwehrmänner in einem Nebenzimmer des Hotels Kaiserhof, bereit, ihren alten Dienst wieder aufzunehmen. Mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung wurde die Wehr als gemeinnütziger Verein auf freiwilliger und demokratischer Grundlage wieder ins Leben gerufen. Florentin Arzberger wurde als Kreisfeuerwehrinspektor und Adolf Greiner als Kommandant eingesetzt. Zugleich berief der 2. Bürgermeister Dr. Hirschmann Viktor Fiedler wieder als Schriftführer.

Bald darauf konnte auch das inzwischen instandgesetzte Wach- und Unterrichtslokal wieder bezogen werden. Es stand dabei ein unter glücklichen Umständen geretteter Fahrzeugpark zur Verfügung. Eine von einer Luftwaffeneinheit in den letzten Tagen des Krieges zurückgelassene, mechanische Auto-Drehleiter (DL 22) mit einer Steighöhe von 22 m war ein willkommener Zugang im Fahrzeugpark der Wehr. In der nun folgenden Zeit bemühte sich die Wehr intensiv um den städtischen Sprengwagen, einem modernen Fahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 4000 Litern, ausgestattet mit einer Saug- und Druckpumpe und einer Leistung von 1000 l/min. Mit der Begründung, die Brennholzversorgung der Stadt Marktredwitz aufrecht zu erhalten, stand es mit demonierten Reifen aufgebockt in einer Scheune dem Verfall preisgegeben.Mit Unterstützung des Stadtrats Dr. Pflaumer gelang es endlich dieses für die Wehr nützliche Gerät als Tanklöschfahrzeug wieder in Stand zu setzen. Durch die treue Mitarbeit alter, erfahrener und bewährter Mitglieder war die Wehr nach kurzer Zeit neu organisiert und einsatzbereit.


1947 Als die Wehr am 14. September in einer schlichten Veranstaltung, der eine Groß-Alarmübung voranging, auf ihr 80-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, war der Mitglieder stand bereits wieder auf 84 aktive Wehrmänner angestiegen. Darunter auch der spätere Adjutant Gustav Deuerling, der einmal sagte, dass er nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, keine Uniform mehr anziehen wollte.

Aus der Einladung vom 5. September 1947: Am Sonntag, den 14. September 1947 vormittags 8.00 Uhr findet in Marktredwitz Hotel Deutsches Haus Kommandantenbesprechung statt. ... nach der Besprechung findet ein gemeinsames Mittagessen statt. Abzugeben sind 25 gr Fleisch- und 5 gr Fettmarken. Selbstversorger bitte die Marken selbst besorgen. Eßbestecke sind ebenfalls mitzubringen. (Quelle: Einladung vom 5. September 1947)

Am 21. Oktober legte Kommandant Adolf Greiner sein Amt nieder. In der darauffolgenden Kommandobesprechung erklärte sich der bisherige Adjudant Christian Rieß bereit, das Kommando zu übernehmen. Brandmeister Wilhelm Englmann übernahm zusätzlich die Funktion des Adjudanten. Diese Umbesetzung wurde auch in der Generalversammlung am 2. Dezember bestätigt.


1948 Überörtliche Einsätze bei Großbränden in Röslau und Wernersreuth. Marktredwitz erhält wieder die Kreisfreiheit. 


1949 Der Verwaltungsrat wird wieder ins Leben gerufen und die neue Satzung, wonach die Feuerwehr ein "Verein des bürgerlichen Rechts" ist, in Kraft gesetzt.

Gründung der Werkfeuerwehr der Fa. Adam Baumüller GmbH.


1950 Kommandant Rieß nimmt aus gesundheitlichen Gründen seine Abschied. Mühlenbauer Hans Greger wurde zum Kommandanten und Fritz Meichner zum Vorstand gewählt. Unter der Leitung des ruhigen, aber zielstrebigen Kommandanten Hans Greger wurde durch einen harten Ausbildungs- und straffen Übungsbetrieb wieder ein hoher Leistungsstand erreicht.

Hans Greger

                                                                                             Hans Greger      

Großbrand in den DIDIER-Werken

Die Werkfeuerwehr der Fa. Joh. Benker KG wird offiziell anerkannt. 

Errichtung des Feuerwehrhauses in Wölsau.


1951 Gartenfest im Depot an der Lindenstraße

Renovierung des Feuerwehrdepots

Theateraufführung der Feuerwehr in der Städtischen Turnhalle

An Weihnachten wurde dem, auf Grund einstimmigen Beschlusses des Verwaltungsrates zum Ehrenkommandanten ernannten ehemaligen Oberkommandanten Willibald Weiß eine Ehrenurkunde überreicht. 


1952 Vorstand Fritz Meichner schied zu Beginn des Jahres, infolge Übersiedlung nach Argentinien, aus der Wehr aus.
Dieses Jahr stand im Zeichen des weiteren Aufbaus der Wehr. Die Uniformierung wurde verbessert und der Schlauchbestand  um 107 m C- und 230 m B-Schläuche ergänzt. Gleichzeitig wurde die Wiedereinführung des Leistungsabzeichens der Stadt beschlossen.

Einführung der Sonntagswachen, weil zu einem Einsatz in Leupoldsdorf nicht ausreichend Feuerwehrleute alarmiert werden konnten.

Von der Stadt wird gefordert, bei Stellenbesetzungen bevorzugt Feuerwehrleute zu berücksichtigen.

Wegen einer unrichtigen Presseberichterstattung anläßlich des Besuches eines Feuerwehrfestes in Thiersheim wird festgelegt, dass nur der Kommandant Auskünfte an die Presse erteilen darf.

Das Gerätehaus im Stadtteil Dörflas wird der Segelfliegergruppe als Werkstatt überlassen, unter der Bedingung, dass es im Bedarfsfalle der Wehr wieder zur Verfügung steht.

Zwecks Abgabe der alten Lederhelme sollte ein Angebot für kostenlose Überlassung an Landgemeinden, die "noch spärlich oder nicht uniformiert sind", ergehen. Es werden neue Ärmelabzeichen beschafft, jedoch nicht wie bisher mit dem weißblauen Rautenabzeichen, sondern mit dem Stadtwappen.

Es ist erforderlich, die Männer, die für den Einsatz mit "Sauerstoff-Schutzgeräten" vorgesehen sind, vorher ärztlich zu "überprüfen". Es wurde die Frage diskutiert, was bei einer Ofenexplosion bei der Fa. Thomas zu tun wäre, die durch mehrmals in der tschechischen Kohle vorgefundene Sprengkörper hervorgerufen werden könnte.

Für die Ausbildung sollte ein Bildwerfergerät nach Vorlagen angefertigt werden.


1953 Es gibt erste Überlegungen für die "Neuprojektierung eines neues Feuerwehrdepots".  (Anmerkung: Erst 1991 konnte der Neubau an der Karlsbader Straße eingeweiht werden.) 

Die fahrbare Feuerwehrschule Würzburg besucht vom 9. - 12.06. den Landkreis. 
Nachdem die Wehr immer wieder zu Absperrdiensten herangezogen werden soll, wird beschlossen, dies in Zukunft abzulehnen, da die Wehr nach der Satzung nicht zu polizeilichen Aufgaben herangezogen werden darf.

Neubau des Feuerwehrgerätehauses Wölsau.

Marktredwitz hat ca. 16.000 Einwohner.


1954 konnte Oberbürgermeister Dr. Holzberger erstmals wieder Verdienstabzeichen der Stadt einer Zahl treuer Wehrmänner überreichen. Durch eifrige Mitarbeit und treue Dienstleistung aller Wehrmänner unter der zielbewußten Führung des Kommandanten Greger erreichte die Freiwillige Feuerwehr Marktredwitz einen gewaltigen Aufschwung.


1955 Bezüglich der Helmfarbe wurde entschieden, dass in Zukunft alle Löschmeister den roten Helm mit Kamm tragen, Brandmeister weiße Helme ohne Kamm, der Kommandant einen weißen Helm mit Kamm.


1956 In der Generalversammlung am 24. November wurde an Stelle des zurückgetretenen Adjudanten Wilhelm Englmann Brandmeister Otto Klughardt gewählt. Gleichzeitig mit einer Neufassung der Satzungen wurde beschlossen, die Wehr ins Vereinsregister eintragen zu lassen, was im Frühjahr 1957 vollzogen wurde.

Die Gemeinde Wölsau wird die Alarmierung der Feuerwehr selbst durchführen und somit die Unterstützung der Landpolizeiinspektion Wunsiedel nicht in Anspruch nehmen. In Haag ist nebem dem zur Errichtung kommenden Kühlhaus ein Raum als Feuerwehr-Geräteraum einzubauen.


1957 Festabend anläßlich des 90-jährigen Jubiläums

Indienststellung des Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25 mit einem Fassungsvermögen von 2.400 Litern Wasser und einer Pumpenleistung von 1.500 l/min durch Oberbürgermeister Dr. Holzberger am 7. Juni. Das Fahrzeug wurde nach seiner Außerdienststellung an den Privatmann German Schlaug verkauft und steht seit längerer Zeit in Wunsiedel im Freien. Langsam verfällt das Fahrzeug. Bemühungen es zu einem günstigen Preis für das Feuerwehrmuseum zu erwerben scheiterten bisher.

          Fahrzeugbestand:

  •           1 Tanklöschfahrzeug TLF 16, 1600 l/min, mit Tank 2.400 l Inhalt
  •           1 Tanklöschfahrzeug TLF 10, 1000 l/min, mit Tank 4.000 l Inhalt
  •           1 Löschfahrzeug LF 16, 1600 l/min
  •           1 Löschfahrzeug LF 20, 2000 l/min (nicht Norm)
  •           2 Tragkraftspritzen TS 8/8, 800 l/min, mit Anhänger
  •           1 Anhängerkraftspritze AS 8, 800 l/min (nicht Norm)
  •           1 Drehleiter DL 22, 22 m Steighöhe, Ganzstahlleiter
  •           2 Anhängeleitern AL 12, 12 m Steighöhe, zweirädrige Holzleiter

 

          Geräte:

  •           B-Schläuche, gummiert: 1.700 m, Hanf: 110 m
  •           C-Schläuche, gummiert: 1.250 m, Hanf: 280 m
  •           5 Sauerstoffschutzgeräte SSG
  •           2 Filtergeräte CO
  •           2 Pressluftatmer
  •           1 Frischluftgerät
  •           62 Rauchmasken


          Ersatzteilbeschaffung

Gedicht von Otto Schemm

                                                       Gedicht von Otto Schemm über die Rawetzer Feuerwehr


1958 Die Übung zur Feuerschutzwoche wurde nicht als große Schauübung, sondern als ernstfallmäßige Großalarmübung durchgeführt. Der Oberbürgermeister hatte sich Ort und Zeit der Übung vorbehalten. Die Feuerwehr wurde vorher davon nicht informiert.

Die KBI-Tagung findet in Marktredwitz statt.

Im Depot wurden die Geräte umgestellt. Im Zuge dieser Maßnahme mußte der bis dahin im Depotraum untergestellte Leichenwagen entfernt werden.

1959 wurde die Leistungsprüfung für die Feuerwehren in Bayern eingeführt. Die erste Leistungsprüfung in Marktredwitz fand 1962 statt.


1960 Am 10. Juni Großbrand im Anwesen Flügel in Wölsau. Vor Aufregung erlitt die Nachbarin Berta Gropp einen Herzschlag und verstarb.

Das Bayerische Landesamt für Feuerschutz erläßt zur Feststellung der "Allgemeinen Lage" Richtlinien, die eine systematische

 Ordnung und Auswertung aller bei einem Brandgeschehen wichtigen Faktoren beinhaltet.


1961 Neubau des Feuerwehrhauses Pfaffenreuth.

Am 18. Januar heftiger Schneesturm. Der Zug Holenbrunn - Selb bleibt bei Thierstein stecken.

 

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