Im Marktredwitzer Tagblatt ist ein ausführlicher Bericht über die Restaurierung der Drehleiter, DL 22, erschienen. In 4.000 Arbeitsstunden wurde das gute Stück aus dem Jahr 1943 wieder auf Hochglanz gebracht. Ein echter Hingucker. Frankenpost online-Ausgabe 18.06.2011 - Ein Bad im Jungbrunnen von Peggy Biczysko   Marktredwitz - Könnte die alte Drehleiter sprechen, sie hätte wohl viel zu erzählen von feurigen Abenteuern, die sie erlebt hat. Damals, als es am 29. März 1962 lichterloh brennt in der Chemischen Fabrik in Marktredwitz. Oder am 8. Januar 1963, als der Wehr ein "besonderes Bravourstück" gelingt, wie die Zeitung lobt. Denn die Marktredwitzer retten mit ihrer 22 Meter langen Drehleiter etliche Gebäude der Schamotte- und Klinkerfabrik in Waldsassen vor einem Übergriff der Flammen. Als die Bürgergesellschaft in Marktredwitz 1963 durch einen Großbrand zu 70 Prozent zerstört wird, ist die Drehleiter ebenfalls im Einsatz. In diesem Jahr wird das historische Fahrzeug 70 Jahre alt. Und es wirkt jünger denn je. In mehr als 4000 Stunden haben einige idealistische Bastler die 110 PS starke alte Dame auf Hochglanz herausgeputzt. Wochenenden, Feierabende, Urlaube - das Team um Manfred Groschwitz kann verzichten, wenn es sich in eine Sache verbeißt. Mit mächtigem Engagement haben sie Schraube für Schraube, Blechteil für Blechteil und Holzstück für Holzstück abgetragen, bearbeitet und erneuert. "Bis auf den Motor, das Getriebe und die Achse war das Fahrzeug komplett am Hund", erzählt Gerhard Matthes, ein Förderer des Feuerwehrvereins, der hellauf begeistert zustimmt, als ihm die Wehrleute ihre Pläne unterbreiten, die DL 22 restaurieren zu wollen. Sofort schafft er Platz in seiner Werkstatt. Das ist an den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr. Jetzt, gut fünf Monate später, blitzt das 70 Jahre alte Gefährt, als habe es eben das Laufband verlassen. Als der harte Kern der Restaurierer kürzlich den ersten Ausflug, quasi die Jungfernfahrt nach langer, harter Arbeit, mit der Drehleiter zur 150-Jahr-Feier der Feuerwehr nach Weiden unternimmt, ist die "alte Dame" eines der begehrtesten Foto-Objekte, erzählt Klaus Geyer voller Stolz im Gespräch mit der Frankenpost. Und Gerhard Matthes pflichtet ihm bei: "Das war schon ein tolles Gefühl, ein hundertprozentiger Hingucker. So etwas gibt es hier weit und breit nicht, die nächste Drehleiter diesen Typs steht in Ingolstadt." Ganz einfach steuern lässt sich ein solch altes Gefährt nicht. "Zum Lenken braucht man eine gehörige Portion Muskelkraft", weiß Matthes. "Und weil das Getriebe nicht synchronisiert ist, lässt es sich auch sehr schwer schalten. Das kann nicht jeder." Noch einmal zurück in die Vergangenheit der sechs Zylinder starken DL 22, die bis 1997 in Diensten der Marktredwitzer Wehr steht. In deren Besitz nämlich kommt sie eher auf abenteuerlichem Kriegspfad: "Eine von einer Luftwaffeneinheit in den letzten Tagen des Krieges zurückgelassene mechanische Auto-Drehleiter (DL 22) mit einer Steighöhe von 22 Metern war ein willkommener Zugang im Fahrzeugpark der Wehr", heißt es in der Chronik. "Und einige Feuerwehrler haben die Drehleiter im Wald versteckt und schließlich einkassiert", schmunzelt Klaus Geyer. Als Geyer mit seiner Frau Nadja die Freizeitmesse in Nürnberg besucht und dort mit dem historischen Feuerwehrverein ins Gespräch kommt, ist für den Marktredwitzer schnell klar, dass die alte Drehleiter, die bis nach Nürnberg bekannt ist, eine Verjüngungskur braucht. Und tatsächlich findet Geyer Verbündete und vor allem auch Geldgeber. Von nun an bestimmen Spachteln, Grundieren, Schleifen, Feilen, Schweißen die Freizeit des Ehepaars, zu dem sich einige ebenso vernarrte Tüftler gesellen. "Der Jörg hat auf dem Amboss die größten Dellen rausgeklopft, und die Blechteile waren hinterher wesentlich leichter", erzählt Geyer über seinen Mitstreiter Fickentscher. Und die Nimmermüden nehmen sich gar Teile abends mit nach Haus, um vor d