Willi Roth erzählt im BR über Zugunglück 1939
Mit Willi Roth, seit 70 Jahren Mitglied der FF Marktredwitz, zeichnete der Bayerische Rundfunk im Feuerwehrmuseum eine Sendung über das Zugunglück bei der Drei-Bögen-Brücke im Jahr 1939 auf. Damals hängten sich von einem Güterzug Waggons ab, die auf dem Gleis stehen blieben und in die ein Personenzug fuhr. Willi Roth war damals 10 Jahre alt.
Er bekam nachts noch nichts von dem Ereignis mit. Seine Mutter erzählte ihm jedoch am nächsten Tag, dass es in der Nacht einen Krach und ein Puffen gegeben hätte. Zusammen mit seinen Freunden beobachtete er dann in den folgenden Tagen die Bergung des Zuges. Ein Mann ist damals ums Leben gekommen. Friedrich Haubner konnte weitere Details ergänzen, beispielsweise, wie der Kranzug nach Marktredwitz gekommen ist.
Ergänzung von Ehren-KBR Gerhard Bergmann aus seiner Feuerwehr-Landkreis-Chronik:
Schnellzug D 25, der in Marktredwitz um 1.53 Uhr
eintreffen sollte, hatte am 9. Juli 1939 ziemliche Verspätung, so daß der
Durchgangsgüterzug 6293 fahrplanmäßig vorfuhr. Kurz vor der Einfahrt in die
Station Marktredwitz riß der Güterzug auseinander und ein Teil blieb auf der
Strecke liegen. Der Schlußbremser des Zuges, der geistesgegenwärtig die Gefahr
erkannte, lief dem Schnellzug mit einer roten Laterne entgegen, um ihn durch
Warnsignale zu stellen. Die Lokomotivführer des Zuges gewahrten auch das Signal
und setzten sofort die Bremsen in Tätigkeit. Es war jedoch nicht mehr möglich,
auf so kurze Entfernung den Zug zum Stehen zu bringen. Der Schnellzug fuhr –
wenn auch schon mit stark herabgeminderter Geschwindigkeit – bei der
"Drei-Bögen-Brücke" auf die Wagen auf, so dass es zu einem
folgenschweren Eisenbahnunglück kam. Die beiden Maschinen sowie der Post- und
der Packwagen des Schnellzugs entgleisten, wobei die beiden Lokomotivführer und
ein Heizer dabei ums Leben kamen; ein Heizer wurde schwerverletzt. Die
Freiwillige Feuerwehr übernahm mit dem Arbeitsdienst die Absperrung. (Quellen: Freiwillige Feuerwehr
Marktredwitz, Marktredwitzer Tagblatt, Ausgabe vom 10. Juli 1939.)
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