Unterricht: Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen, 2022

Kreisbrandinspektor Andreas Küspert aus Garmisch-Partenkirchen hielt einen informativen Vortrag zum Einsatzablauf des Zugunglücks im Jahr 2022. Er kommt aus der Jugendgruppe Marktredwitz und wechselte später beruflich nach Oberbayern.

Nach einer Vorstellung seines Heimatmarktes berichtete er über die Lage am 3. Juni 2022 gegen Mittag auf der eingleisigen Bahnstrecke München - Garmisch-Partenkirchen, bei der ein Zug mit fünf Doppelstockwagen verunglückte. Ein schneller Notruf erfolgte durch zufällig vorbeifahrende Kameraden seiner Feuerwehr, die dann insgesamt 28 Stunden im Einsatz waren. Eine umfangreiche Alarmierung aus dem weiteren Umkreis erfolgte.

Koordinierte schnelle Hilfe leisteten etwa 20 Bundeswehrangehörige und ein Arzt, die sich im Zug befanden und unverletzt blieben. Große Unterstützung gab es auch durch viele Polizeikräfte, die wegen des G7-Gipfels, im Landkreis stationiert waren. 

Durch gute Zugänglichkeit, insbesondere durch die Bundesstraße, war eine gute Raumordnung für Feuerwehr, THW und Rettungsdienst gewährleistet. Rasch wurde klar, dass zwar mit den Bordmitteln der Feuerwehrfahrzeuge erste Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden konnten, die Zweckmäßigkeit wurde aber später hinterfragt. Die Rettung aller lebenden Fahrgäste war nach 45 Minuten abgeschlossen. 

Eine seiner Erkenntnisse war: Vieles sollte man nicht beeinflussen, es läuft einfach! So blieb auch die Einsatzleitung beim Kommandanten, der sich mit Landkreisführungskräften intensiv abgesprochen hat. Eine übergeordnete Führungsstruktur oder Bildung von Einsatzabschnitten war trotz der Größe des Einsatzes, aber der übersichtlichen Einsatzstelle, nicht erforderlich. 

Eine längere Einsatzphase schloss sich mit der Bergung von vier toten Fahrgästen an, zwei davon waren in den Trümmern noch eingeklemmt. Die Bergung des Zuges durch die Deutsche Bahn gestaltete sich aufwändig. 

Sein Fazit war eine herausragende Zusammenarbeit aller Beteiligten mit ruhigem und besonnen Verhalten. Dabei spielten vorteilhafte Umstände für die Einsatzabwicklung eine große Rolle. 

Als Dank erhielt Andreas Küspert ein Präsent aus seiner früheren Heimatstadt Marktredwitz. 

 

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