Geschichte 1900 - 1922

1900 Marktredwitz hat 4.255 Einwohner.

1901 Einer Satzungsänderung zufolge, gehören nunmehr auch die Zugführer dem Ausschuss an.

1902 Die Wehrmänner wählten an die Stelle des zurückgetretenen Hauptmanns Nothhaft den Installateur Georg Meyer.     

Georg Meyer

                                                                                              Georg Meyer

Der Orientexpresszug entgleist im Bahnhof Marktredwitz. 
Am 26. November Erdbeben längs der bayerisch-böhmischen Grenze.

1903 Ein Antrag von Vorstand Glass auf Errichtung eines Steigerturmes wird vom Magistrat abgelehnt. (Bitte beachten, wie lange es bis zur Errichtung des Steigerturmes dauert!)
Am 8. Januar Erdstöße im Fichtelgebirge, am 24. Februar Erdbeben im östlichen Fichtelgebirge. Das Wölsauer "Bahnwärterhaus im Frauenholz" geriet infolge des Bebens bedeutend ins Wanken. Am 5. und 6. März heftige Erderschütterungen.

1904 Vorstand Heinrich Glass trat am 10. März aus Altersgründen als Vorstand zurück und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Zu seinem Nachfolger wurde Brauereibesitzer Otto Nothhaft berufen.
Im Sommer bekam die Wehr aus der Distriktskasse einen Zuschuss zur Beschaffung von Joppen.

1905 Anschaffung eines Rauchapparates (Frischluftgerät) für die FF Marktredwitz.
Der Bayerische Landesfeuerwehrverband führte per Beschluss eine einheitliche Schutzkleidung ein: Bayern I.

1906 Auf Grund von Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vorstand Nothhaft und dem Hauptmann Georg Meyer anläßlich eines Brandes im Anwesen Ottomar Stolze am 4. Mai traten beide zurück. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 4. Mai übernahmen Bäckermeister Heinrich Kaiser als Vorstand und Brauereibesitzer Gustav Glass als Hauptmann die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr.

1907 Am 1. Dezember wird Marktredwitz zur Stadt erhoben. Die vorherige Bezeichnung "Markt Redwitz" wird als Ortsname weitergeführt.

1909 Im April brach in einer Dachkammer der Wohnhäuser der Porzellanfabrik Jäger & Co Feuer aus, das aber mit Hilfe eines Feuerlöschapparates "Perfect" ohne nennenswerten Schaden zu hinterlassen, sofort gelöscht werden konnte. Das Feuer enstand durch ein fünfjähriges Kind.

Jägerfabrik

1910 Eine von Kommerzienrat Emil Offenbacher (Anmerkung: die spätere Fa. Fickert und Winterling) gestiftete und von Fabrikbesitzer Fritz Rockstroh (Anmerkung: die spätere Fa. Wafios) geförderte Feuermelde- und Alarmanlage verbunden mit einer elektrischen Uhrenanlage, wie sie derzeit noch wenig Städte besaßen, wurde beschafft. Dadurch konnten an 17 Stellen Brände angezeigt und andererseits von der Polizeiwache aus 40 Feuerwehrleute auf einmal durch eine Alarmglocke alarmiert werden.      

Alarmglocke

                                                                                             Alarmglocke 

Der Begriff „Schleifen" kommt aus dieser Zeit, weil immer mehrere Feuerwehrleute gleichzeitig alarmiert wurden. Es gab eine Innenstadtschleife und eine Schleife für den weiteren Umkreis, sowie eine Schleife für die Feuerwehrleute aus Dörflas. An den Häusern war erkennbar, dass ein Feuerwehrmann darin wohnte, weil das Kupferkabel in das Haus führte.

Weiter wurde für die Rettung von Menschen aus den oberen Stockwerken brennender Häuser ein 25 m langer "Rettungsschlauch" angeschafft. 
Im selben Jahr legte auch Hauptmann Gustav Glass wegen Differenzen mit dem Magistrat sein Amt nieder. Der damalige Adjudant Fritz Gubitz führte die Wehr bis zur Generalversammlung am 17. Januar 1911 kommissarisch.


1911 Stadtbautechniker Carl Wilhelm Sievert wird am 17. Januar zum Hauptmann gewählt. Zu dieser Zeit zählte die Wehr 17 Chargierte, 181 Mannschaften, 2 Sanitäter und 4 Hornisten. Beim Magistrat setzte Hauptmann Sievert durch, dass Feuerwehrmännern  nach 15- jähriger Dienstzeit das Heimatrecht kostenlos verliehen wurde.

Die Pferdepost zwischen Marktredwitz und Brand wird durch ein Postauto ersetzt.

1912 Für Sievert, der aus beruflichen Gründen Marktredwitz nach Bonn verließ, wurde auf vielseitiges Drängen wieder Georg Meyer im November 1912 zum Hauptmann berufen.

Am "Weißen Sonntag", 18. Mai, brannten die Scheunen der zwei "Mayer"-Höfe in Wölsau (südlich der Straße) nieder. Das Feuer entstand, während die Wölsauer auf einem Tanz in Haag waren. Die Brandursache wurde nicht geklärt.

1913 Die erste Motorspritze, eine pferdebespannte, 4-rädrige Benzin-Motorspritze mit einer Leistung von 400 l/min machte von Kommerzienrat Dr. Andreas Kossel zum Geschenk. Noch im gleichen Jahr erhielt die Wehr eine pferdebespannte, 4-rädrige, 3-teilige Schubleiter.

 Am 28. September ereignete sich ein Scheunenbrand in Haag bei Bürgermeister und Landwirt Christof Kohler. Mehrere angrenzende Gebäude benachbarter Anwesen wurden ein Raub der Flammen. In Wölsau müssen nach Bränden Nachtwachen aufgestellt werden. Die hierzu bestimmten Feuerwehrleute sollen hierfür eine Entschädigung von 1 Mark pro Person und Nacht aus der Gemeindekasse erhalten. Dieser Beschluss gilt auch rückwirkend für den letzten Brand.

Am 2. Juni Hochwasser in Wölsau.

1914 bis 1918 Der erste Weltkrieg ging auch an der Wehr nicht spurlos vorüber. Zahlreiche Mitglieder wurden zu den Waffen gerufen, viele kehrten nicht mehr zurück.

1918 mußte die gesamte Pflichtfeuerwehr in die Freiwillige Feuerwehr eingegliedert werden. Georg Meyer beantragte beim Magistrat die Erbauung eines Feuerlöschgerätehauses und die Beschaffung von Schläuchen.


1920  Am wird die Freiwillige Fabrikfeuerwehr Porzellanfabrik Marktredwitz gegründet (Quelle: Chronik E-KBR Bergmann). In Wölsau sollen 2 Pferde, die im Feuerlöschdienst verwendet werden, bei der Allianz (Versicherung) in die Haftpflichtversicherung gegen die verlangte Prämie von 60 M jährlich aufgenommen werden.

1921 Anläßlich der Generalversammlung am 23. April versprach Bürgermeister Dr. Hirschmann die Errichtung eines Feuerlöschgerätehauses.

1922 Vorstand Heinrich Kaiser trat am 21. Januar zurück. Zu seinem Nachfolger wird Dachdeckermeister Otto Greiner gewählt. Im selben Jahr legte auch Hauptmann Georg Meyer das Kommando nieder.

In Wölsau kam am 26. April die Zuschrift des Bezirksamts Wunsiedel vom 17. März betreffend bezirkseigener Kraftfahrspritze zur Behandlung. Nach eingehender Beratung wurde beschlossen, den Betrag von 400 M mit Rücksicht auf die Zweckmäßigkeit einer solchen Kraftfahrspritze zu bewilligen.

 

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