ABC-Landkreis-Ausbildung: Illegale Drogenlabore

Im Feuerwehrhaus Marktredwitz informierte Fritz Leicht, Gefahrgutfachberater a.D., vom Kreisfeuerwehrverband Tirschenreuth über Einsätze mit illegalen Drogenlaboren, mit denen Feuerwehren auf vielerlei Art in Kontakt kommen können. Seinen Vortrag hat er in Zusammenarbeit mit der Polizei sowie dem Landeskriminalamt erstellt.

Er berichtete über ausgehobene Drogenlabore, bei den Feuerwehren an Einsätzen beteiligt waren, und belegte dies mit Zeitungsausschnitten. Er gab Einblicke in Drogenlabore mit ihrer einfachen, provisorischen und dadurch besonders gefährlichen Ausstattung. Sie können sich in allen Gebäudearten und -teilen befinden. Feuerwehren sind angehalten, bei Einsätzen jeder Art auf Auffälligkeiten zu achten. Dazu gab er viele Beispiele in Außen- und Innenbereichen. Es ist auch mit mobilen Drogenlaboren in Koffern zu rechnen.

Der Referent informierte er über die Kennzeichnung von Polizei- und Feuerwehrführungskräften, Aufgaben nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz, sowie über Möglichkeiten der Amtshilfe durch die Feuerwehr.

Er erläuterte, was unter illegalen Drogenlaboren zu verstehen ist sowie die unterschiedlichen Bearbeitungsmethoden, um Pulver oder Pillen herstellen und verpacken zu können. Die "Drogenköche" haben keine fundierten chemischen Kenntnisse mit Schlüssel- und Ausgangschemikalien. Mit ihrem sozialen Status sind sie sich der Gefahren für sich selbst, andere Menschen, Sachwerte und die Umwelt nicht bewusst und nehmen in Kauf selbst getötet oder verletzt zu werden. Ein Problem ist, dass viele Ausgangsstoffe frei verkäuflich erworben werden können. Abfälle aus illegalen Laboren werden oft im Freien entsorgt. Bereiche mit illegalen Drogenlaboren werden überwacht und können mit kleinen Sprengfallen ausgestattet sein. Besondere Vorsicht ist daher bei jeder notfallmäßigen Türöffnung geboten.

Anhand der Matrix der Feuerwehr, ergänzt um Hinweise des THW, der GAMS-Regel und der Feuerwehrdienstvorschrift 500 wurden Gefahren besprochen. Der Einsatzleiter muss vielfältige Überlegungen zu persönlicher Schutzausrüstung, möglicher Kontamination von Betroffenen, Einsatzkräften und Dekontaminationsmaßnahmen einfließen lassen. Neben der Einsatztaktik können zahlreiche Mess- und Spürgeräte der Feuerwehren zum Einsatz kommen und eine große Hilfe sein. Eine umfassende Dokumentation ist notwendig.

Kreisbrandmeister Oliver Göschel bedankte sich beim Referenten sowie den zahlreichen Teilnehmern der Landkreisführung, der Freiwilligen Feuerwehren Marktredwitz, Wunsiedel, Selb sowie aus dem Landkreis Tirschenreuth. Er betonte das landkreisübergreifende Netzwerk zu Gefahrguteinsätzen und stellte sein selbst verfasstes Handbuch zum Thema vor, von dem die Feuerwehren ein Exemplar erhielten.

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